Zitat:Original geschrieben von marcxx
Letztens war ich mal wieder bei meiner Piercerin, weil ich mir die BW´s kürzen wollte. Da sah ich eine Neue, die dort ein Praktikum absolviert. Man kam so ins Gespräch über die Tätigkeit des Piercers usw. So wie ich es verstanden habe, sollte eine Ausbildung mindestens ein Jahr dauern, bis man so einigermaßen die Standards stechen kann. Ein Jahr ohne Einkommen??
Noch besser, Piercer/Tätowierer verlangen richtig viel Geld, bis zu 15.000 €. Argumentation-> Sie hätten ja auch viel Geld dafür bezahlt. Kann ich nachvollziehen.
Jetzt frage ich mich aber, wie schafft man es, entweder das Geld dafür aufzubringen oder eben ohne Einkommen zu leben. Während des Studiums eine Pause einlegen und dann die Ausbildung machen??
Was für Qualitäten muss man für den Job des Piercers besitzen??
Ich bin mal gespannt auf eure Meinungen.
Mit besten Grüßen
Marc
Da gehen die Meinungen stark auseinander.
Unabhaengig davon, wie es manche machen, sei es das der Lehrling kostenlos arbeiten muss oder man gar zig-tausende in einen "Lehrgang" ueber 2 Wochen ivestiert, alles IMHO der falsche Weg.
Ich bevorzuge die Variante, das ein Lehrling gegen eine geringe Verguetung auf Basis eines freien Mitarbeiters an bestimmten Tagen in der Woche und fuer eine bestimmte Zeit, die er dann mit Studium, Job oder was weiss ich auch noch einigermassen geregelt bekommt. Vom Lernen kann man nicht leben.
Die Hautpaufgaben des Lernenden sind: Zusehen, Fragen, Kunden beraten (nach dem er bewiesen hat, das er es kapiert, Instrumente reinigen und wieder zusehen.
Wenn er alle Piercings, die der Laden anbietet mindestens 20 mal gesehen hat, den Vorgang rueckwaerts nachbeten kann, die Risiken jedes einzelnen im Schlaf beherrscht, dann beginnt man (und hier sind schon min. 2 - 3 Monate rum) nach Freiwilligen zu suchen. Diese kann er selber aus dem Freundeskreis bringen, Stammkunden kann man darauf ansprechen, etc. An solchen "Opfern" herrscht im allgemeinen kein Mangel.
Wenn diese Huerde genommen ist, er sich bewiesen hat, das nun, sagen wir Augenbraue, von ihm sicher gestochen wird, dann ist das sein neues Aufgabengebiet, neben den oben erwaehnten, zusehen, fragen, lernen etc.
So kann er sich im Laufe von 1 - 2 Jahren langsam an jedes Piercing heranarbeiten.
Kein Bauch ist wie der andere und nur weil man in einem Quick and Dirty Lehrgang mal einen gestochen hat, weiss man gar nichts darueber.
Gerade Nabel, wenn krumm gestochen (und das geht schnell) versaut einem auf dauer den ruf.
da er nun nach 1 jahr etwa gut 30% der piercings sicher und selber kann, ist er in der lage, sofern der laden gut genug geht, dort seine dienste anzubieten.
was, einen bauchnabel, gerne, unser "josef" (oder wer auch immer) ist da unser spezialist. so verteilt man die anfallenden arbeiten an die piercer und der neue kann fuer seine arbeiten neben seinem "grundgehalt" noch extras verdienen.
diese zeit bis dahin ist hart, voller geldsorgen und viele scheitern.
scheitern weil sie zu unsicher sind.
weil sie kein einfuehlungsvermoegen besitzen
weil sie cooler piercer werden wollten und nicht sehen, das es ein ernsthafter beruf ist
weil sie die risiken nicht sehen
weil sie nach 3 piercings die sie koennen schon nen eigenen laden wollen
weil sie am falschen ort sparen (keine geeigneten instrumente etc)
was man mitbringen sollte?
interesse und hirn!