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Wie wird man Piercer?
#1
Letztens war ich mal wieder bei meiner Piercerin, weil ich mir die BW´s kürzen wollte. Da sah ich eine Neue, die dort ein Praktikum absolviert. Man kam so ins Gespräch über die Tätigkeit des Piercers usw. So wie ich es verstanden habe, sollte eine Ausbildung mindestens ein Jahr dauern, bis man so einigermaßen die Standards stechen kann. Ein Jahr ohne Einkommen??
Noch besser, Piercer/Tätowierer verlangen richtig viel Geld, bis zu 15.000 €. Argumentation-> Sie hätten ja auch viel Geld dafür bezahlt. Kann ich nachvollziehen.

Jetzt frage ich mich aber, wie schafft man es, entweder das Geld dafür aufzubringen oder eben ohne Einkommen zu leben. Während des Studiums eine Pause einlegen und dann die Ausbildung machen??
Was für Qualitäten muss man für den Job des Piercers besitzen??

Ich bin mal gespannt auf eure Meinungen.

Mit besten Grüßen
Marc
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#2
Zitat:Original geschrieben von marcxx

Letztens war ich mal wieder bei meiner Piercerin, weil ich mir die BW´s kürzen wollte. Da sah ich eine Neue, die dort ein Praktikum absolviert. Man kam so ins Gespräch über die Tätigkeit des Piercers usw. So wie ich es verstanden habe, sollte eine Ausbildung mindestens ein Jahr dauern, bis man so einigermaßen die Standards stechen kann. Ein Jahr ohne Einkommen??
Noch besser, Piercer/Tätowierer verlangen richtig viel Geld, bis zu 15.000 €. Argumentation-> Sie hätten ja auch viel Geld dafür bezahlt. Kann ich nachvollziehen.

Jetzt frage ich mich aber, wie schafft man es, entweder das Geld dafür aufzubringen oder eben ohne Einkommen zu leben. Während des Studiums eine Pause einlegen und dann die Ausbildung machen??
Was für Qualitäten muss man für den Job des Piercers besitzen??

Ich bin mal gespannt auf eure Meinungen.

Mit besten Grüßen
Marc


Da gehen die Meinungen stark auseinander.
Unabhaengig davon, wie es manche machen, sei es das der Lehrling kostenlos arbeiten muss oder man gar zig-tausende in einen "Lehrgang" ueber 2 Wochen ivestiert, alles IMHO der falsche Weg.

Ich bevorzuge die Variante, das ein Lehrling gegen eine geringe Verguetung auf Basis eines freien Mitarbeiters an bestimmten Tagen in der Woche und fuer eine bestimmte Zeit, die er dann mit Studium, Job oder was weiss ich auch noch einigermassen geregelt bekommt. Vom Lernen kann man nicht leben.

Die Hautpaufgaben des Lernenden sind: Zusehen, Fragen, Kunden beraten (nach dem er bewiesen hat, das er es kapiert, Instrumente reinigen und wieder zusehen.

Wenn er alle Piercings, die der Laden anbietet mindestens 20 mal gesehen hat, den Vorgang rueckwaerts nachbeten kann, die Risiken jedes einzelnen im Schlaf beherrscht, dann beginnt man (und hier sind schon min. 2 - 3 Monate rum) nach Freiwilligen zu suchen. Diese kann er selber aus dem Freundeskreis bringen, Stammkunden kann man darauf ansprechen, etc. An solchen "Opfern" herrscht im allgemeinen kein Mangel.
Wenn diese Huerde genommen ist, er sich bewiesen hat, das nun, sagen wir Augenbraue, von ihm sicher gestochen wird, dann ist das sein neues Aufgabengebiet, neben den oben erwaehnten, zusehen, fragen, lernen etc.

So kann er sich im Laufe von 1 - 2 Jahren langsam an jedes Piercing heranarbeiten.
Kein Bauch ist wie der andere und nur weil man in einem Quick and Dirty Lehrgang mal einen gestochen hat, weiss man gar nichts darueber.
Gerade Nabel, wenn krumm gestochen (und das geht schnell) versaut einem auf dauer den ruf.

da er nun nach 1 jahr etwa gut 30% der piercings sicher und selber kann, ist er in der lage, sofern der laden gut genug geht, dort seine dienste anzubieten.

was, einen bauchnabel, gerne, unser "josef" (oder wer auch immer) ist da unser spezialist. so verteilt man die anfallenden arbeiten an die piercer und der neue kann fuer seine arbeiten neben seinem "grundgehalt" noch extras verdienen.

diese zeit bis dahin ist hart, voller geldsorgen und viele scheitern.

scheitern weil sie zu unsicher sind.
weil sie kein einfuehlungsvermoegen besitzen
weil sie cooler piercer werden wollten und nicht sehen, das es ein ernsthafter beruf ist
weil sie die risiken nicht sehen
weil sie nach 3 piercings die sie koennen schon nen eigenen laden wollen
weil sie am falschen ort sparen (keine geeigneten instrumente etc)

was man mitbringen sollte?
interesse und hirn!
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#3
Danke Phil für diese sehr ausführliche Antwort. Ich finde Deine Einstellung bzw, Deine Vorgehensweise sehr gut und auch sehr fair. Meine Frage hatte auch den Hintergrund, dass ich mich dafür interessiere. Da es mir auch nicht an Hirn fehlt, sind ja da schon mal die Grundvorraussetzungen erfüllt für eine Ausbildung. :o
Ärgerlich, dass ich nicht im Süden wohne.
Bei Andrea (Deepmetal) gibts ja jetzt schon eine Auszubildene. Die sind ja dann schon besetzt.
Das geeignete Studio zu finden ist dann wohl der nächste Schritt.

Marc



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#4
also ich kann mich phil nur anschliesen...
ich habs so ähnlich gemacht, nur das ich nachdem ich einige zeit einem piercer "über die schulter geschaut habe" habe ich an mir selber geübt, dann wieder in nem studio ein "praktikum" gemacht, viel auf bekannten "ausprobiert" (die wussten alle auf was sie sich einlassen).. und dann hab ich angefangen in nem studio zu arbeiten...
bis ich dort angefangen habe, hab ich durchs piercen keinen pfennig / cent verdient, aber ich hab auch nix dafür bezahlt.
wenn man wirklich will, und extrem hartnäckig ist (und ne große portion glück hat) findet man immer nen weg.
Eine Fee mit Piercing ist ein Schluesselanhaenger.
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#5
Bei meiner/unsrer Piercerin läuft das so:
Also sie hat einen "lehrling" das heisst sie bekommt Geld und so nach und nach wird sie eben ans piercen ran geführt.
Eben erst das gnze mit Hygiene, Beratung,Risiken und so Theoretisch gelernt. Auch den LAden sauber halten, Sachen steril machen etc.
dann eben als sie gezeigt hat das sie verantwortung hat und eben die nicht so schönen Sachen kann wie eben das Sauber machen und so, dann hat sie nach und nach alles gezigt bekommen.
Erst nur angemalt wo sie stechen würde und eben dann später auch gestochen.
Meine eine Piercerin, also der "Lehrling" ist nun etwa 2 Jahre dort im Laden und sie macht das meiste Allein und selbstständig.
und eben die Sachen die sie in der Theorie kennt und so werden wie immer gezeigt und unter aufsicht gestochen.
Sie ist nun etwa 2 Jahre in dem Laden und lernt immer noch.
Kommt natürlich auch drauf an was eben verlangt wird von der Kundschaft und somit kann man in einem Laden schneller lernen und in nem andern eben etwas länger brauchen.
"Opfer" werden immer wieder gesucht zur übung und ich muss sagen das mein Freund und ich auch immer wieder gern zur verfühgung stehen.
Ich denk da grad so an die PA Theorie.
Also da wir beide einen haben und gut gedeht sind durfte sie an uns üben.
Also Tube einführen und eben durch den Pa der natürlich dazu raus genommen wurde eben immer wieder so tun als ob grad gestochen wird.
Sie darf sich unsre Döddel immer wieder mal ansehen um dann der Chefin zeigen wo sie stechen würde.
Wenn die Chefin mal was neues machen will für den Azubi dann opfern wir uns eben Big Grin
Genauso durfte auch mein Mann meine Nippel piercen weil er auch gern iregdwann mal Piercer werden will.
Und Übungsopfer finden sich bei uns immer kann ich nur sagen.
So kommt man günstig zu Piercings kann ich nur sagen und tut noch nen guten Dienst um dem Azubi die Ausbildung zu ermöglichen.
Und ich denke mal das ist der richtige Weg um Piercer zu werden, eben mit Gedult und langer Zeit und nicht in nem paar Tage oder Wochenkurs wie es so oft angeboten wird.
Ciao
Tom
ciao Tom
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